Ein Schülertext zum Adventsgärtlein in Föhrenbühl:
Wie jedes Jahr, haben wir auch diesmal in der GHS in Föhrenbühl das Adventgärtlein zusammen gestaltet. Einige von uns aus der 8. und 9. Klasse haben dazu verschiedene Adventslieder mit den Veeh-Harfen, der
Bordunleier und dem Metallophon gespielt – unterstützt wurden wir noch von einem Cello. Wir haben schon nach den Herbstferien angefangen zu üben und es hat sehr viel Spaß gemacht.
Die Musikanten und Gabriele Mayer
Den freudigen Worten der Schüler*innen seien noch ein paar Gedanken zur Entstehungsgeschichte und zum Motiv des Adventgärtleins – der Lichtspirale – angefügt.
Dieses kleine leuchtende Lichtfest wurde schon in den frühen Jahren auf dem „Lauenstein“ bei Jena, der ersten anthroposophisch-heilpädagogischen Einrichtung – die 1924 als „Heil- und Erziehungsinstitut für Seelenpflege-bedürftige Kinder“ gegründet wurde, gefeiert. Ursprünglich bestand der Gedanke darin, eine Lichterspirale – geschmückt mit Tannenzweigen, schönen Steinen und einer großen Kerze – auf einem Tisch aufzubauen, um so den Kindern die Möglichkeit zu geben, hier ihre Kerze – die in einem Apfel steckte – zu entzünden. Rudolf Steiner erfuhr von diesem Gedanken und soll gesagt haben: „Das können wir brauchen“, er riet aber, um die Kinder das Geschehen mit dem ganzen Leib erleben zu lassen, es groß und begehbar auf dem Boden zu gestalten. Seither entwickelte sich eine Tradition, die auch heute noch voller Wärme, Lichtkraft und Hoffnung erlebbar ist. Im Jahreskreislauf ist das Adventgärtlein geistig sehr verbunden mit dem Pfingstfest. Steht es doch diesem im Verlauf des Jahres zeitlich und gebärdenhaft gegenüber. Zu Pfingsten wird den Menschen das Licht „geschenkt“ – sie tragen es in die Welt. Im Advent ist der Mensch aufgerufen,sein eigenes, inneres Christus-Licht zu entzünden, um so nach und nach Wärme, Helligkeit und Zuversicht in die Welt zu bringen.
Die Spirale ist ein Urbild der Lebensprozesse – ich kehre in mich ein, verweile, begegne um dann in Umkehr den Weg zurück zu beginnen. Mein inneres Licht mag die Welt nun erhellen.
So leuchteten auch in diesem Jahr viele „Apfelkerzen“ an den drei Standorten der Camphill Schulgemeinschaft und erzählten vom inneren Licht, welches den Weg
zum Weihnachtsfest aufzeigt. Der zu Beginn hier in Föhrenbühl gesprochenen Spruch:
„Tragt in die Welt nun ein Licht,
sagt allen: Fürchtet euch nicht!
Gott hat euch lieb, Groß und Klein
Seht auf des Lichtes Schein.
möge als Motiv auch nach dem 1. Advent noch tief in unserer Seele nachklingen.
Burkhard Haus
Vorstand
b.haus@camphill-schulgemeinschaften.de